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Sinn des Lebens

Für viele Menschen ist die Frage nach dem Sinn des Lebens einfach zu beantworten: Es gilt, das Leben möglichst ausgiebig zu genießen, glücklich zu sein, Spaß zu haben, denn mit dem Tod ist alles aus. Geld, Macht und Ansehen sind anstrebenswerte Ziele, bei deren Erreichen man sich selbst und anderen zeigt, dass man es zu etwas gebracht hat.

Dieses Video möchte ich jedoch den Zuschauern widmen, die mit diesen vergänglichen Zielen nicht zufrieden sind. All jenen, die noch einen Geist, eine Seele in sich spüren, die zur Entwicklung strebt und dieses Erdenleben überdauern wird. Dieses Empfinden führt zwangsläufig zu der Frage: Warum bin ich auf der Erde, was ist der übergeordnete Sinn meines Aufenthaltes?

Zunächst möchte ich unsere großartigen Gestaltungsmöglichkeiten auf der Erde betrachten. Wenn wir kraftvoll im Geist sind, können wir durch unsere Empfindungen richtungsweisend, aufwärtsführend sein, sei es im Zwischenmenschlichen, im Umgang mit der Natur oder in der wahren Kunst. Mit Hilfe des Gehirns können wir unsere Absichten in Gedanken, Worte und Taten auf der Erde formen. Die Bandbreite unseres Handelns ist dabei sehr groß, reicht von grausamer Bosheit bis hin zu reiner, anmutiger Zartheit und beglückender Reinheit. Wir haben außerdem die Fähigkeit, die zu erwartenden Folgen unseres Handelns vorab nachzuempfinden und ein Für und Wider abzuwägen. Daher können wir im Leben bewusst Entscheidungen treffen, zum Wohle oder zum Schaden anderer. Diese Fähigkeit des bewussten Entscheidenkönnens ist das weit herausragende Merkmal von uns Menschen. Einem wachen Geist stehen zusätzlich noch geistige Hilfen bereit, die ihm die Entscheidungen erleichtern.

Die alles belebende geistige Schöpfungskraft können wir also in die Kraft unseres Wollens lenken, die als Empfindungen wiederum der Ausgangspunkt für die im groben Körper erzeugten Gedanken, Worte und Taten sind.

       “… . Stellt Euch in aller Einfachheit das Bild vor, wie die reine Kraft des Schöpfers durch Euch fließt und Ihr sie lenkt mit Eueren Gedanken nach der guten oder nach der schlechten Richtung. Damit habt Ihr ohne Mühe und ohne Kopfzerbrechen alles!              

Überlegt, daß es an Euerem einfachen Empfinden und Denken liegt, ob diese gewaltige Kraft nun Gutes oder Übles hervorrufen wird. Welche fördernde oder verderbenbringende Macht ist Euch damit gegeben!“

 (Aus dem Werk: „Im Lichte der Wahrheit“ 

Vortrag: Es war einmal …)

 

Der Sinn unseres Lebens ist eng verwoben mit der sinnvollen Verwendung dieser Schöpfungskraft, die unsere inneren oder äußeren Tätigkeiten ermöglicht. Doch was ist eine sinnvolle Verwendung?

Der Geist hat die Wahl, in welche Richtung er die Kraft seines Wollens leitet. Am Beispiel von drei Personen möchte ich verschiedene Möglichkeiten aufzeigen.

Die erste Person lebt nach dem ethischen Grundsatz: „Was Du nicht willst, was man mir tu‘, das füg‘ auch keinem anderen zu.“ Aus christlicher Sicht käme das dem Leitsatz nahe: „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“. Das Streben dieser Person gilt der inneren Entwicklung, der Veredlung ihres Charakters. Die Schöpfungskraft bleibt durch diese Verwendung edel und rein, kann dadurch wieder in geistige Ebenen aufsteigen.

Die zweite Person führt ein allgemein als vorbildlich angesehenes Leben. Sie ist fleißig, familienorientiert, gerecht und fürsorglich, lebt nach dem Motto: Hauptsache mir und den meinen geht es gut. Da sie nicht an ein Weiterleben nach dem Tod glaubt, sind ihre Ziele ausschließlich materieller Art. Mit dem Ende ihres Lebens werden die geschaffenen materiellen Werte als Erbe an die Kinder übergehen, womit der Sinn ihres Lebens für sie erfüllt ist. Die genutzte Schöpfungskraft ist rein auf Materielles gerichtet, kann daher nicht in höhere Ebenen zurückfluten.

Die dritte Person hat die Einstellung: „Ich nehme, was ich kriegen kann, auch wenn es mir nicht zusteht“. Dies führt zum Beispiel zu den kriegerischen Auseinandersetzungen, die wiederum die gesamten Rüstungsausgaben zur Folge haben. In der Wirtschaft führt dieses Prinzip, in legaler oder krimineller Art ausgeführt, zum Konkurrenz- und Verdrängungskampf. Menschen mit dieser niederen Einstellung sind sogar teilweise wirtschaftlich erfolgreich und gesellschaftlich angesehen.

Was würden Sie von den drei Lebensgrundsätzen als sinnvoll ansehen? Wie sollte sich Ihr Lebenspartner, Nachbar oder Chef verhalten?

Viele würden sich sicherlich wünschen, dass die Menschen ihres Umfeldes die Schöpfungskraft in Nächstenliebe umformen, die einen harmonischen Ausgleich von Geben und Nehmen bietet. Ein nur auf materielle Vorteile ausgerichtet sein ist ganzheitlich, also von einer „höheren“ Perspektive aus betrachtet, nicht sinnvoll.

Einen großen Teil unseres Lebens verbringen wir in Alltagsroutine, sei es im Beruf oder bei der Hausarbeit. Hierbei ist nicht nur wichtig, was wir entscheiden, sondern auch wie wir unsere tägliche Arbeit ausführen. Erledigen wir sie mürrisch, gereizt und unzufrieden, so leiten wir die Schöpfungskraft in niedere Kanäle und werden auf Dauer selbst dabei unglücklich. Sind wir im Alltagsleben dagegen ausgeglichen, dankbar und zufrieden, so leiten wir die Kraft wieder aufwärts, was rückwirkend einen stärkenden Einfluss auf uns hat.

Auch hier dürfte der Wunsch nach einem sinnvollen Verhalten untereinander nicht schwerfallen.

Alles was wir tun und wie wir es tun wird aus der gleichen Schöpfungskraft durch unser Wollen geformt, ob wir nun mit einer egoistischen Grundeinstellung mürrisch und unfreundlich durch das Leben gehen oder freudig und dankbar, nach Ausgleich und Veredlung strebend.

Betrachten wir die Natur, so finden wir hauptsächlich letztere Prinzipien:

  • harmonischen Ausgleich finden wir in allen Kreisläufen der Natur, da sich dort stets das Geben und Nehmen ergänzt.

  • Veredlung und Schönheit sind weitere Ziele der Natur. Sie ist nicht nur zweckerfüllend, sondern auch noch schön, wie z.B.die Schönheit einer Blume oder die eines Schmetterlings.

 

In heutiger Zeit überwiegt allgemein das Streben nach materiellen Zielen. Schönheit und geistige Veredlung werden von Konsum und „Spaß haben“ überschattet.

Wie wir in den letzten Jahrzehnten im Umgang mit der Umwelt schmerzlich erkannten, ist es nicht sinnvoll, Naturkreisläufe zu missachten. Rohstoffe zu verarbeiten, die nach kurzer Benutzung als Plastikmüll ins Meer gelangen, widerspricht diesem natürlichen Prinzip des harmonischen Kreislaufes und dem Ziel der Veredlung.

Das Wesentliche am Menschen ist jedoch nicht nur sein irdischer Körper und das materielle Drumherum, sondern der Geist, der die Fähigkeit hat, die Schöpfungskraft zu verwenden. Damit lenkt er entscheidend die Verhältnisse auf der Erde.

Diese geistigen Fähigkeiten des Menschen verkümmern mehr und mehr. Der natürliche Ausgleich und Kraftfluss stockt, Nächstenliebe und das Streben nach Schönheit werden übertönt durch verstandesorientierte Gedanken des Machstrebens, der Eitelkeit, der Geldgier, des Hasses, der Brutalität, der Schadenfreude, des Neides, des Egoismus. All dies könnte man als geistige Umweltverschmutzung bezeichnen. Der durch dieses falsche Wollen der Menschen produzierte Gedankenmüll kann sich nicht in den feinstofflichen Kreislauf der Harmonie einfügen. Die so fehlgeleitete Schöpfungskraft sammelt sich mehr und mehr zu dunklen, feinstofflichen Ebenen, die rückwirkend schlechten Einfluss auf uns Menschen haben. Irdisch niedere Gedanken bedrücken und belasten, Gedanken der Freude und Liebe hingegen beflügeln uns. Nähere Erklärungen dazu finden Sie in meinem Video: Gedanken verbinden Körper und Geist.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

Die Schöpfungskraft in edles Streben zu leiten

zeigt den Weg zu einem übergeordneten Sinn unseres Lebens.

Jeder von uns kann in jeder Lebenssituation, zu jeder Zeit, edles Wollen, edle Gedanken und edle Taten in der Welt entstehen lassen.

       „Er (der Mensch) allein sollte und konnte die gesunde, frische Verbindung geben als die einzige Brücke zwischen den lichten Höhen und dem grobstofflichen Irdischen! Durch ihn allein in seiner Eigenart konnte das reine Leben vom Lichtquell herab in das tiefste Grobstoffliche und von diesem wieder hinauf in herrlichster, harmonischer Wechselwirkung pulsieren! Er steht verbindend zwischen beiden Welten, so daß durch ihn diese zu einer Welt geschmiedet sind.“

 (Aus dem Werk: „Im Lichte der Wahrheit“ 

Vortrag: Der Mensch in der Schöpfung)

 

Die Erfüllung unserer Aufgabe als Bindeglied zwischen der geistigen und der materiellen Welt hängt aber von unseren bewusst gefassten Entscheidungen ab. Nutzen wir die Schöpfungskraft zu Edlem, so erfüllen wir unsere Aufgabe und sind nützliche Teile der Natur. Wir bringen damit die Harmonie der geistigen Ebenen, die von religiösen Menschen auch als Reich Gottes bezeichnet werden, in die materielle Welt der Erde.

Im wichtigsten Gebet des Christentums, dem Vaterunser, geloben die Betenden mit den Worten: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“ genau diese Erfüllung der Aufgabe von uns Menschen. Es liegt allein an dem inneren Empfinden der Betenden, ob sie diese himmlischen Verhältnisse der Nächstenliebe und Harmonie in ihrem Alltagsleben auf der Erde verwirklichen oder nicht.

Wir Menschen haben den Sinn unseres Lebens meistens nicht erkannt und bei weitem nicht erfüllt. Die heutigen Probleme der Menschheit weisen uns darauf hin und sprechen eine zunehmend deutliche Sprache.

Unabhängig von den zurzeit wirren Verhältnissen auf der Erde kann jedoch jeder für sich den Sinn des Lebens erfüllen und die reine Schöpfungskraft durch sein Handeln stets in Edles leiten. Diese natürliche, edle Grundeinstellung fördert jede noch so schwierige irdische Tätigkeit.

Selbst glücklich zu werden, wird sehr oft als Sinn des Lebens angesehen. Doch ist das nicht ein egoistisches, einseitiges Ziel? Die Natur kennt immer nur die Harmonie des Gebens und Empfangens.

Der Weg zum Glück steht jedem offen, doch nicht ohne auch selbstlos zu geben. Den Worten Jesu folgend: „Was der Mensch sät, das wird er ernten“ sollte sich daher jeder die Frage stellen: Was muss ich säen, also geben, damit ich Glück ernten werde?

Nachhaltig glücklich werden wir also nicht als „Glücksritter“ oder gewissenlose „Lebenskünstler“, sondern als beseelter Mensch, der sich dankbar in die Harmonie der wundervollen Schöpfung einfügt.

Indem wir unsere Umwelt auf der Erde stets zu veredeln versuchen, erfüllen wir den übergeordneten Sinn des Lebens und werden als natürliche Folge über kurz oder lang glücklich. Damit schreiten wir weiter voran in der Entwicklung vom unbewussten zum sich selbstbewussten Menschengeist. Dieser wird sich dann auch im Körper auf der Erde beglückend seines geistigen Kerns bewusst sein und seine Aufgabe als Bindeglied zwischen der geistigen und der materiellen Welt dankbar und freudig erfüllen.

 

 

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