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Schicksal

Lehrplan unseres Lebens

Wer ernsthaft vergangene Ereignisse in seinem Leben betrachtet stellt oft fest, dass sie sich nicht zufällig ereigneten, sondern in Bezug zur eigenen Person standen. Doch wer bestimmte das Eintreffen dieser Ereignisse, wer schreibt den Lehrplan unseres Lebens?

Die unausweichlichen Gegebenheiten in unserem Leben werden Schicksal genannt. Viele religiös orientierte Menschen sehen die unangenehmen Ereignisse als Strafe Gottes und die angenehmen als Geschenk Gottes an. Doch das ist eine noch heute verbreitete Sichtweise der letzten Jahrhunderte. Das Schicksal wird nicht von irgendeinem höheren Wesen willkürlich herbeigeführt, sondern folgt den ewigen Naturgesetzen Gottes. Wenn wir diese erkennen, können wir sie nutzen, um unser Schicksal zu beeinflussen.

Diese Möglichkeit drückt der Volksmund mit der Redewendung aus: 

 „Jeder ist seines Glückes Schmied“

Zu Beginn meiner Betrachtungen gilt es noch eine Voraussetzung zu klären: 

„… . Ein großer Irrtum ist es demnach, zu glauben, daß mit dem Geborenwerden ein vollkommen neues Leben einsetzt, daß ein Kind also »unschuldig« ist (* Vortrag: »Das Geheimnis der Geburt«), und daß alle Geschehnisse nur auf das kurze Erdendasein berechnet werden dürfen. Wäre dies wirklich, so müßten selbstverständlich bei bestehender Gerechtigkeit Ursachen, Wirkungen und Rückwirkungen geschlossen auf die Spanne eines Erdendaseins fallen. 

Wendet Euch ab von diesem Irrtum. Ihr werdet dann schnell die jetzt so oft vermißte Logik und Gerechtigkeit in allen Geschehnissen entdecken!“ 

(Aus dem Werk: Im Lichte der Wahrheit 

Vortrag: Schicksal)

 

Die Logik beim Entstehen des Schicksals können wir also erkennen, wenn wir von wiederholten Erdenleben ausgehen. Damit beschäftigt sich unter anderem mein Video: Der Mensch, Geist-Seele-Körper.

Nehmen wir zur Veranschaulichung der Entstehung des Schicksals als Beispiel eine Menschenseele, die kurz vor einem neuen Leben auf der Erde steht. 

Schicksal-Anziehung-der-Gleichart-Seele-Eltern

Schicksal-Anziehung-der-Gleichart

Durch ihre Vorleben hat sie sich in diesem Falle bereits zur Musikalität und Fürsorglichkeit entwickelt, ist aber herrschsüchtig.

Der erste wichtige Teil ihres sogenannten Schicksals stellt das Elternhaus dar, in das die Seele hineingeboren wird. Allein in Europa verbindet sich täglich bei über 13.000 Schwangeren eine Seele mit dem heranwachsenden Kindeskörper. Zu welchen Eltern eine Seele gelangt, ist dabei kein blinder Zufall, denn es erfolgt nach logischen Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten.

Wie oftmals in der Chemie erfolgt eine Verbindung aufgrund von Anziehungskräften, bei der Eltern-Kind-Verbindung entsprechend auf seelischer Ebene. Diese Anziehung gleicher Art beschreibt der Volksmund sehr treffend mit den Worten:

Gleich und gleich gesellt sich gern.

Die Seele aus unserem Beispiel wird von Eltern angezogen, bei denen der Vater musikalisch und egoistisch, die Mutter fürsorglich und herrschsüchtig ist.

Betrachten später Freunde der Eltern das Kind, so sagen sie oft, dass das Kind die Musikalität vom Vater, die Fürsorglichkeit und die Herrschsucht von der Mutter ererbte.

Eine umfassende Betrachtung weist darauf hin, dass die Seele diese Fähigkeiten oder Begabungen bereits in früheren Leben entwickelte. Was oberflächlich Vererbung genannt wird, ist daher nichts anderes als vorgeburtliche Anziehung zwischen den Eltern und der bereits entwickelten Seele des Kindes. Neben der genannten Anziehung durch Eigenschaften gibt es noch andere wichtige Gründe, die eine Eltern-Kind-Beziehung herbeiführen, worauf ich aber in diesem Video nicht eingehen möchte.

Doch fragen wir nicht nur, warum diese Seele zu den Eltern kommt, sondern auch, welchen Sinn dies haben kann.

Die Seele des Kindes wird durch den Vater schon früh musikalisch gefördert und es ist ihm eine Freude, die musikalische Entwicklung des Kindes zu begleiten. Die fürsorgliche Mutter wird in gleicher Weise die Fürsorge des Kindes erfahren. Somit sind die Gemeinsamkeiten eine Förderung für beide Teile.

Betrachten wir weiter die verbesserungswürdige Eigenschaft der Herrschsucht.

Schicksal, Anziehung der Gleichart

Schicksal, Anziehung der Gleichart, Beispiel der Herrschsucht

Das Schicksal bringt Mutter und Kind die Gelegenheit zur Selbsterkenntnis durch Erleben gleicher Art. Da der Mensch den freien Willen des Entschlusses hat, werden Mutter und Kind nur durch Einsicht die Herrschsucht ablegen können. Dazu bekommt das Kind Gelegenheit, denn es leidet unter der Herrschsucht der Mutter. Als Erwachsener können diese Kindheitserlebnisse ihn dann dazu veranlassen, seine Herrschsucht abzulegen. Die Mutter kann wiederum an dem geliebten Kind schon die frühen Anzeichen der Herrschsucht erkennen. Es ist, als würden sich Mutter und Kind gegenseitig spiegeln. Soweit das Gesetz der Anziehung der Gleichart innerhalb einer Familie.

Bei der Bildung des Schicksals oder auch Karma genannt ist wohl das Prinzip von Ursache und Wirkung von besonderer Wichtigkeit. Mit den Worten:

  

 „Was der Mensch sät, das wird er ernten.“

erweiterte Jesus bereits vor über 2.000 Jahren das Verständnis von diesem natürlichen Vorgang in der Landwirtschaft hin zur schlüssigen Deutung des Schicksals. Diese Richtungsweisung für das tägliche Handeln der Menschen ist meines Erachtens bis heute noch nicht im vollen Umfang erkannt. Näheres dazu finden Sie in meinem Video: Leid hat einen Sinn!

Prinzip von Ursache und WirkungUrsache-Wirkung, Grundprinzip bei der Bildung des Schicksals

Mit jeder Tat, jedem Wort, jedem Gedanken und jedem Wollen des Geistes setzen wir Ursachen in die Welt. Da diese mit uns verknüpft bleiben, werden die daraus entstehenden Wirkungen auch wieder zu uns zurückkehren. Es sind dies die sich ergebenden Ereignisse im Leben, die wir Schicksal nennen. Dieses „ernten müssen was wir säten“ kann man auch als die Verantwortung allen Handelns bezeichnen, die der Mensch ernstnehmen sollte. Es zeigt sich wie ein Kreislauf, vom Verursacher ausgehend und durch die Verantwortung wieder zu ihm zurückkehrend.

Das Schicksal könnte man auch als die Ernte unserer Saat bezeichnen, die uns die Naturgesetze bringt. Sei es durch die Anziehung gleicher Art, oder dem Prinzip von Ursache und Wirkung.

Das Schicksal bringt uns selbstverständlich als Ernte auch Freude und Glück. Somit können wir an unserem Schicksal lernen, welche Saat welche Früchte bringt. Mit der Ernte eröffnet das Schicksal auch die Möglichkeit, früheres Fehlverhalten zu lösen. Neben der Einsicht ist dazu jedoch letztendlich die entsprechende Änderung unseres Handelns notwendig.

Doch zurück zum Beispiel. Das Kind wird nun erwachsen und beginnt sein eigenes Leben. Auch hierfür hat der Volksmund einen sehr treffenden Ausdruck. Der junge Mensch…

…nimmt sein Schicksal nun selbst in die Hand.

Er wird mit dem Erwachsenwerden langsam selbst verantwortlich für sein Wollen, Denken und Tun. Mit diesem Denken und Tun legt er eine Saat, die heranreift und ihm später zur Ernte wird. Zwischen dem Wollen, den Gedanken, Worten und Taten und der daraus folgenden Rückwirkung liegen aber oftmals lange Zeiträume, die auch von einem in das andere Leben reichen können. 

Ursache im Vorleben

Ursache und Wirkung in verschiedenen Leben

So auch in unserem Beispiel. In seinem Vorleben schadete der Mann seinen Mitmenschen stark durch seine Herrschsucht. Die Verantwortung, also die Rückwirkung, erreicht ihn aber erst im jetzigen Leben. Er wird vielleicht in Verhältnisse geraten, in denen er als Opfer unter der Herrschsucht seines Vorgesetzten zu leiden hat.

Würde man nur sein augenblickliches Leben auf der Erde betrachten, so würde man für das eintreffende schwere Schicksal keine Ursache finden können.

Das Schicksal, also der Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, ist, wie eingangs erwähnt, nur bei einer erweiterten Sichtweise zu erkennen und nicht auf ein Erdenleben zu beschränken.

Kommen wir nun zu einem sehr wichtigen Aspekt des Schicksals, nämlich der Frage: Wie stark wird die Rückwirkung aus dem Vorleben den Menschen treffen? Die Bandbreite kann bei einem Unfall zum Beispiel sehr groß sein. Fällt jemand von der Leiter, so kann er einen blauen Flecken bekommen, sich das Bein brechen oder querschnittsgelähmt werden. Die Stärke der Auswirkung hängt unter anderem von zwei Faktoren ab:  

  1. Der Stärke der damaligen Tat. Man kann jemanden unbeabsichtigt schädigen, oder mit voller Absicht. Man kann jemandem selbstlos Gutes tun, oder mit Hintergedanken. Der inneren Einstellung entsprechend stark wird die Rückwirkung sein.
  2. Dem feinstofflichen Umfeld des Menschen. Dieses ist mit der sogenannten Aura zu vergleichen und wird durch den seelischen Zustand des Menschen geprägt. Betrachten wir den Menschen aus unserem Beispiel im Vorleben, so war er damals ganz von der Herrschsucht bestimmt. Das dadurch entstandene feinstofflich dunkle Umfeld ist für die Schwere der nahenden Rückwirkung verantwortlich, die ihn nun treffen wird. Ist das Umfeld des Menschen im jetzigen Leben immer noch so schlecht, so ist es nachvollziehbar, dass die Rückwirkung ihn in diesem Leben mit voller Wucht trifft. Ein dunkles, feinstofflich schweres Umfeld kann gleichartige Rückwirkungen nicht abmildern.

Schicksal schützende Aura

Das feinstoffliche Umfeld des Menschen kann Rückwirkungen abmildern

Ist der Mensch jedoch bereits schon am Ende des damaligen Lebens zur Einsicht seines Fehlverhaltens gekommen, so ist sein feinstoffliches Umfeld dadurch deutlich heller und leichter geworden. Durch diese reinere Schicht werden die dunklen Rückwirkungen abgeschwächt. Ist der Mensch in diesem Leben durch die teilweise herrschsüchtige Mutter gänzlich zur Einsicht gekommen und hat sich selbst von der Herrschsucht abgewandt, so kann es sein, dass die Rückwirkung ihn nur noch in geringem Maße trifft. 

Eine helle, leichte feinstoffliche Umgebungsschicht eines Menschen kann wie die schützende Atmosphäre der Erde wirken, die gefährliche Strahlungen aus dem All abhält oder zumindest vermindert. 

Was uns im Leben als Schicksal trifft, wurde von uns in der Vergangenheit hervorgerufen. Die Stärke, in der es uns trifft, ist bis auf das Feinste abgestimmt, da sie von unserer augenblicklichen feinstofflichen Umgebung abhängt. Diese beiden Faktoren sind Garant für die stete Angemessenheit des Schicksals und bedeutet für uns eine große Hilfe.

Anhand der Person in unserem Beispiel möchte ich aber noch einen weiteren Aspekt des Schicksals verdeutlichen. Nehmen wir an, dass sie keine schweren Rückwirkungen mehr zu erwarten hat. Trotzdem will jemand aus ihrem Bekanntenkreis sie betrügen. Sie wird jedoch gewarnt oder bekommt plötzlich Bedenken und empfindet Ungutes. Es ist ihr dadurch möglich, das nahende Leid zu umgehen, wenn… sie wachsam genug ist, um auf die inneren Warnungen zu hören.

Das Schicksal, oder besser gesagt die Auswirkungen der Naturgesetze, können nicht verhindern, dass ein Betrüger andere zu betrügen versucht. Es können jedoch potentielle Opfer durch innere Warnung zur Vorsicht gemahnt werden.

Die Willkür eines Täters hat also nicht immer mit dem eigentlichen Schicksal eines Menschen zu tun. Nur was die Naturgesetze einem Menschen bringen, wozu er also selbst die Veranlassung gegeben hat, ist als eigentliches Schicksal zu bezeichnen. Es bildet sich aus Gesetzmäßigkeiten, durch deren Berücksichtigung wir „unser Schicksal selbst in die Hand nehmen“ können. 

Um dauerhaft glücklich zu werden sollten wir:

  1. Durch unsere Taten, Worte, Gedanken und unser Wollen zukünftig nur Edles säen, wodurch wir Edles ernten werden.
  1. Früheres Fehlverhalten einsehen und uns ändern, wodurch unsere feinstoffliche Umhüllung reiner wird und dunkle Rückwirkungen abmildern kann.
  1. Aus unserem sozialen Umfeld lernen, in das wir hineingeboren wurden und zu erkennen versuchen, welche Anregungen zur Entwicklung es uns bereitlegt.
  1. Innerlich wachsam sein, damit wir Warnungen des Schicksals erkennen, deren Befolgung uns schützen kann.

 

All diese Möglichkeiten bietet uns das Schicksal, 

und prägt dadurch den Lehrplan unseres Lebens.

„Und wiederum gerade so, wie es in diesem Leben mit Euch steht, ob arm, ob reich, gesund oder erkrankt, in Frieden oder Kampf, Freud oder Leid, Ihr lernt die Ursache und auch den Zweck erkennen und werdet darin froh und leicht, dankbar für das Erleben, das Euch bisher ward. Ihr lernt die einzelne Sekunde kostbar schätzen und vor allen Dingen auch sie nützen! Nützen zum Aufstieg nach dem freudevollen Sein, dem großen, reinen Glück!“

(Aus dem Werk: Im Lichte der Wahrheit

Vortrag: Gottanbetung)

 

 

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